Vorsichtsmaßnahmen für PatientInnen

Vorsichtsmaßnahmen für Beinlymphödem-PatientInnen

Beinlymphödeme (sekundär) entstehen häufig nach Behandlung eines Unterleib-Krebses. Durch Operation und/oder Bestrahlung werden Lymphknoten entfernt und das Lymphgefäßsystem beschädigt. Eine genetisch bedingte Schwäche des Lymphgefäßsystems kann auch ein Lymphödem (primär) hervorrufen. In der Krebsnachsorge sollen spezielle Verhaltensregeln den Betroffenen helfen, die Entstehung eines Beinlymphödems zu vermeiden bzw. hinauszuzögern:

1. In Beruf und Haushalt

  • vermeiden Sie Verletzungen, Überanstrengungen, sowie Hitze und Kälte
  • vermeiden Sie langes Stehen
  • achten Sie auf kochendes Wasser – auch durch Dampf besteht die Gefahr von Verbrennungen
  • bedienen Sie keinen heißen Ofen oder Backofen ohne schützendes Beinkleid oder Handschuhe
  • ziehen Sie bei Arbeiten stets Gummihandschuhe an

2. Bei der Kleidung

  • vermeiden Sie einschneidende Gummizüge an der Unterhose oder am Slip, sowohl am Bund als auch an den Beinen
  • tragen Sie keine einengenden Kniestrümpfe
  • legen Sie sich genügend größeres Schuhwerk zu, sodass der bandagierte Fuß problemlos in den Schuh passt
  • tragen Sie keine einengenden Gürtel

3. Bei der Schönheits- und Körperpflege

  • achten Sie auf peinliche Sauberkeit sowie gründliche Hautpflege
  • schneiden Sie bei der Nagelpflege den Nagelpfalz nicht weg
  • vorsicht beim Feilen
  • die Nagelhaut weder zurückschieben noch schneiden
  • verzichten Sie auf reizende, allergisierende Kosmetika
  • keine Saunagänge
  • kein Sonnenbad
  • keine knetende Massage des Beines
  • keine Beinrasur

4. Im Garten

  • vermeiden Sie Verletzungen bei der Gartenarbeit (Stacheln, Dornen, Geräte)
  • tragen Sie bei der Gartenarbeit stets lange Hosen und verwenden Sie Handschuhe

5. Bei der Tierhaltung

  • Bisse und Kratzer am geschwollenen Bein unbedingt vermeiden

6. Beim Sport

  • vermeiden Sie Überanstrengungen
  • setzen Sie sich nicht Hitze oder Kälte aus
  • vermeiden Sie Verletzungen
  • Schwimmen zählt zu den empfohlenen therapeutischen Maßnahmen, überanstrengen Sie sich dabei aber nicht

7. Bei der Ernährung

  • halten Sie Ihr Sollgewicht
  • achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung (Fleisch, Gemüse, frisches Obst)
  • schränken Sie die Kochsalzzufuhr drastisch ein

8. Während des Tages

  • führen Sie immer wieder spezielle gymnastische Übungen mit dem Beinstrumpf durch
  • tragen Sie den vom Arzt verordneten Beinstrumpf

9. Während der Nachtruhe

  • lagern Sie das ödematöse Bein hoch

10. Bei der Urlaubsplanung

  • meiden Sie Insektenverseuchte Gebiete
  • tragen Sie bei Flugreisen unbedingt Kompressionsstrümpfe

11. Beim Arzt

  • lassen Sie sich keine Injektionen (in Haut, Muskeln, Venen oder Gelenke) auf der operierten bzw. geschwollenen Seite geben
  • keine Spritzen in die Operationsnarbe
  • lassen Sie keine Akkupunkturbehandlung und keine Heilanästhesie auf der operierten bzw. geschwollenen Seite durchführen

12. Sofort den Arzt aufsuchen

  • wenn am ödematösen Bein eine Entzündung auftritt (Fieber, Rötung, Schüttelfrost)

Vorsichtsmaßnahmen für ArmlymphödempatientInnen

für Patienten nach einer Brustkrebsbehandlung (Operation; Bestrahlung; Operation und Bestrahlung) mit und ohne Armlymphödem. In der Krebsnachsorge sollen die Verhaltensregeln den Betroffenen helfen die Entstehung eines Lymphödems zu vermeiden bzw. hinauszuzögern:

1. In Beruf und Haushalt

  • Verletzungen, Überanstrengung, Hitze und Kälte meiden
  • Vorsicht mit dem Küchenmesser
  • Vorsicht beim Nähen (Fingerhut benützen)
  • kein Abwaschen mit heißem Wasser
  • bedienen Sie keinen heißen Ofen oder Backofen ohne Handschuhtopflappen
  • keine schweren Einkaufstaschen tragen
  • Vorsicht beim Bügeln
  • keine Zigarette in die Hand des geschwollenen Armes nehmen
  • keine Armbanduhr an der geschwollenen Seite tragen
  • bei Arbeiten im Haushalt immer Armstrümpfe bzw. Gummihandschuhe anziehen

2. Bei der Kleidung

  • die Träger des Büstenhalters dürfen nicht einschneiden, weder an der Schulter noch am Brustkorb
  • tragen Sie eine federleichte Prothese

3. Bei der Schönheits- und Körperpflege

  • peinliche Sauberkeit
  • gründliche Hautpflege
  • bei der Nagelpflege den Nagelfalz nicht schneiden
  • Vorsicht beim Feilen
  • Nagelhaut weder zurückschieben noch schneiden
  • keine reizenden, allergiesierenden Kosmetika verwenden
  • keine Sauna
  • kein Sonnenbad
  • keine knetende Massage des Armes

4. Beim Friseur

  • Schulter und Arm vor der Hitzeeinwirkung der Trockenhaube schützen

5. Im Garten

  • Verletzungen vermeiden (Stacheln, Dornen, Geräte)

6. Bei der Tierhaltung

  • Bisse und Kratzer am geschwollenen Arm umbedingt vermeiden

7. Beim Sport

  • Überanstrengungen vermeiden
  • Frostschäden vermeiden
  • Verletzungen vermeiden
  • Schwimmen gehört zu den therapeutischen Maßnahmen, dabei aber Überanstrengung vermeiden

8. Bei der Ernährung

  • Sollgewicht halten
  • ausgewogenheit (Fleisch, Gemüse, frisches Obst)
  • Kochsalzzufuhr einschränken

9. Während des Tages

  • spezielle gymnastische Übungen mit Armstrumpf durchführen
  • den vom Arzt verordneten Armstrumpf tragen

10. Während der Nachtruhe

  • den ödematösen Arm hochlagern

11. Bei der Urlaubsplanung

  • Insektenverseuchte Gebiete meiden
  • bei Flugreisen unbedingt Kompressionsstrümpfe tragen

12. Beim Arzt

  • Blutdruck nicht auf der operierten bzw. geschwollenen Seite messen lassen
  • keine Injektion (in Haut, Muskeln, Venen oder Gelenke) auf der operierten bzw. geschwollenen Seite geben lassen
  • keine Spritze in die Operationsnarbe
  • kein Blut auf der operierten/geschwollenen Seite abnehmen lassen
  • keine Akupunkturbehandlung, keine Heilanästhesie auf der operierten bzw. geschwollenen Seite durchführen lassen

13. Sofort den Arzt aufsuchen

  • wenn am ödematösen Arm eine Entzündung auftritt (Fieber, Rötung, Schüttelfrost)